ANNA – Ein Film zur Klimakrise
Eine Fortbildung für alle Bildungsakteur*innen, die mit Menschen ab 15 Jahren arbeiten (Lehrer*innen, Referent*innen der Freiwilligendienste, Gemeindepädagog*innen, Pastor*innen, …). Unter anderem für die Unterrichtsfächer Sozialkunde, Geografie, Biologie, Englisch, Religion, Philosophie und Psychologie geeignet. Durch das IQ MV als Lehrer*innen-Fortbildung anerkannt.
Di., 19.11.2024, 13:30-15 Uhr, Niels-Stensen-Schule, Feldstraße 1, 19053 Schwerin
Wie mit Jugendlichen ab 15 Jahren angemessen über die Klimakrise ins Gespräch kommen, ohne Ohnmachtsgefühle zu verstärken? Vielleicht mit dem brandneuen Kurzspielfilm „Anna – A Tale for Tomorrow“ (30 min, in Dt. & Engl. verfügbar).
Achtzehn interessierte pädagogisch arbeitende Menschen hatten sich zu dieser Fortbildung angemeldet. Wegen Krankheit und Terminüberschneidungen waren dann zwölf anwesend.
Diese schauten gemeinsam den Film in deutscher Sprache und kamen im Anschluss mit dem anwesenden Regisseur Jonathan B. Behr in ein anregendes Gespräch. Der Film ist das Ergebnis einer Abschlussarbeit an der Filmakademie Baden-Württemberg in Regie, Drehbuch, Kamera, Filmmusik, Sounddesign, Produktion und Schnitt und hatte mit 160.000 Euro ein ungewöhnlich hohes Budget.
Auf die Frage, warum Jonathan B. Behr das Genre des Actionfilms gewählt habe, sagte er, dass „Filme mit Botschaft“ häufig eh nur die sehen würden, die schon für das Thema vorsensibilisiert seien. Er wolle lieber ein „trojanisches Pferd“ anbieten, welches vielleicht sogar ohne vorherige Einordnung gezeigt werden solle. Eine anwesende Kunstlehrerin pflichtete ihm bei. Sie könne sich gut vorstellen, den Film unter der Aufgabenstellung Farbgebung, Schnitt, Ausstattung etc. zu zeigen und nach dem Film auch bei diesen Themen zu bleiben. Sie sei sich sehr sicher, dass es aus den Schüler*innen herausplatzen würde, doch über das eigentlich dort verhandelte Thema sprechen zu wollen.
Dabei behandelt der Film eigentlich nur vordergründig die Folgen der Klimakrise. Im Hintergrund, tieferliegend, werden Fragen nach den Folgen von Passivität, Vereinzelung und Ich-Bezogenheit verhandelt. Eine anwesende Pädagogin meinte dann auch, dass sie diesen Film gerne zum Thema „Gemeinsinn/ Gemeinschaft“ einsetzen wolle.
Als weitere Frage kam u.a. auf, warum Jonathan B. Behr so krasse Gewaltdarstellungen gewählt habe (die gekürzte 30-minütige Version hat ein FSK von 12, die ungekürzte 40-minütige würde wohl nicht unter FSK 16 freigegeben werden). Seine Antwort: die Klimakrise töte ja in der Realität auch Menschen. Sowohl aktuell Klimaaktivist*innen (denen auch in einem „Easter Egg“ im Film ein Platz eingeräumt wurde), als auch von Klimakatastrophen betroffene Menschen heute und in der Zukunft.
Anke Bobusch vom Diakonischen Werk MV und unser Bildungsreferent Ralf Göttlicher stellten am Ende noch kurz Bildungsmaterialien vor. Nach dem Ende der Veranstaltung wurde sich noch eine ganze Weile ausgetauscht und genetzwerkt.
Wir danken dem Umwelt- und Klimaschutzbüro der Nordkirche für die Übernahme der Kosten für Jonathan B. Behr und die Filmlizenz sowie der Niels-Stensen-Schule für die Bereitstellung von Räumlichkeiten und Technik.
Zum Film:
„Die 16-jährige Anna wird von alptraumhaften Visionen einer durch Klimakatastrophen und Kriege zerstörten Zukunft geplagt. Sie ist überzeugt, dass die Welt untergeht und dass sie nichts dagegen tun kann. Eines Tages wacht sie auf unerklärliche Weise im Jahr 2082 auf – und ihre schlimmsten Albträume sind wahr geworden.“ (https://anna.tales-for-tomorrow.de/)
Die Veranstaltung wird im Rahmen unseres Bildungsprojektes durchgeführt. Unser Bildungsprojekt wird gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), aus Mitteln von „Bingo – Die Umweltlotterie“ über die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung (NUE) und durch den Kirchlichen Entwicklungsdienst der Nordkirche (KED).
Im Rahmen von
„weltwechsel“ ist eine jährlich im November stattfindende MV-weite Veranstaltungsreihe zu globalen Themen. In 2024 steht die Reihe unter dem Motto „Mensch Macht Klima“. Filme, Lesungen, Diskussionen und Konzerte überall in Mecklenburg-Vorpommern, organisiert zum großen Teil von Ehrenamtlichen, zeigen Wege in eine (klima)gerechtere Welt auf.
Das Eine-Welt-Landesnetzwerk MV koordiniert diese jährliche Veranstaltungsreihe. Finanziert wird sie von Engagement Global, der Norddeutschen Stiftung für Umwelt und Entwicklung, dem Kirchlichen Entwicklungsdienst der Nordkirche und dem Land Mecklenburg-Vorpommern. weltwechsel findet jedes Jahr im November statt.